Welche Wege gibt es für die Distribution von Videos für Internet?
In diesem Teil lernen Sie die unterschiedlichen Möglichkeiten kennen, wie Sie Ihre Videos im Netz veröffentlichen können.
Vorab steht die Grundsatzfrage, ob Sie Videos über Ihren eigenen Webspace (selbstgehostet) oder über einen externen Dienstleister (extern gehostet) im Netz bereitstellen wollen. In manchen Fällen möchte man aber lieber die Kontrolle über seine Videos behalten und selbst bereitstellen, entweder über den eigenen Webspace oder alternativ einen externen Videohosting-Service-Provider wie z.B. Amazon EZS3 (dazu im nächsten Artikel mehr).
Im folgenden beschreibe ich die jeweiligen Vor- und Nachteile der jeweiligen Lösung.
Selbstgehostete Videos
Wenn Sie Videos über einen eigenen gemieteten Webspace oder Server bereitzustellen, müssen Sie das Original-Video zunächst in ein web-taugliches Format umwandeln und dann auf den Webspace hochladen. Für die Umwandlung stellen Videoschnitt-Programme in der Regel verschiedene Kompressionsformate, sogenannte Codecs, zur Verfügung . Die Wahl des geeigneten Videoformats hängt davon ab, auf welchem Medium das Video abgespielt werden soll. Für die Verwendung von Web-Videos eignen sich Codecs, die zum einen stark komprimieren (damit das Video später nicht ruckelt, weil der Datenstrom zu groß ist) und zum anderen von Video-Playern abgespielt werden können, die in den meisten Browsern integriert sind. Hier hat sich in den letzten Jahren das Flash-Format von Adobe durchgesetzt, da heutzutage so gut wie alle Browser dieses Format unterstützen. Der durch ein Browser-Plugin unterstützte Flashplayer übernimmt dabei das streamen (Daten werden während des Abspielens nachgeladen und können dadurch in Echtzeit abgespielt werden) der Video-Daten . Das für diese Flash-Videos verwendete Format lautet flv und damit können Videos bei sehr guter Bildqualität gleichzeitig sehr stark komprimiert werden. Das ist auch ein Grund, warum selbst Youtube Videos beim Hochladen in dieses Format konvertiert.
Vorteile einer selbstgehosteten Variante:
- Die Verbreitung und Kontrolle über das Video bleibt in der eigenen Hand. Das Video kann nicht in fremde Quellen eingebunden werden (außer, man gestattet es)
- Vollständig an eigenes Design anpassbarer Videoplayer und umfangreiche Möglichkeiten durch Verwendung von zusätzlichen Plugins (je nach Hersteller/Scriptanbieter)
- Unbegrenzte Länge und Dateigröße der Videos (bei Youtube dürfen Videos maximal 15 Minuten Länge haben)
- Besucher können nicht durch einen Klick auf das Video die eigene Seite verlassen
Nachteile:
- Etwas höherer Aufwand (Video selbst umwandeln, Script anpassen und in die Seite einbinden)
- Für verschiedene Plattformen (Shop, Blog, HTML-Seite) müssen ggfl. verschiedene Plugins /Scripte verwendet werden
- Man verzichtet ggfl. auf zusätzliche Besucher, die über das Video-Portal auf die Seite kommen
- Man benötigt ausreichend Speicherplatz und bei stark frequentierten Seiten entsprechend hohe Server-Kapazitäten. Alternativ kann man dafür aber auch auf einen externen Videohosting-Anbieter wie z.B. Amazon EZS3 zurückgreifen, wo man für wenig Geld hohe Speicherkapazitäten und optimale eine Streamingperformance (= Video in Echtzeit ausliefern) erhält
gehostete Videos
Wenn die Videos nicht über den eigenen Server ausgeliefert werden sollen, weil z.B. die Perfomance des Servers zu gering ist, gibt es hier zwei verschiedene Wege, auf externe Lösungen zurückzugreifen:
1. Nutzung externer Server
Das Video wird auf einen sogenannten Streaming-Server hochgeladen und von dort verteilt. Auch hier erfolgt die Einbindung auf die oben beschriebene Weise, lediglich der Pfad zu dem Video verweist nicht auf die eigene Seite, sondern auf die vom Dienstleister bereitgestellte URL.
Der Vorteil ist, daß auch bei vielen Besuchern der eigene Server nicht in die Knie gezwungen wird und möglicherweise die Ladezeit der Webseite dadurch beeinträchtigt wird.
Ein Dienstleister für Streaming-Server ist z.B. Amazon S3, wo man für wenig Geld eine Menge an Speicherplatz für das Hosting und Streaming der Videodateien erhält.
Link: http://aws.amazon.com/de/s3/
Einen Videokurs zu Amazon S3 finden Sie innherhalb dieses Moduls.
2. Video-Portale
In diesem Fall werden die Webvideos über eine externe Plattform ausgeliefert. Man lädt seine Videos auf das Portal hoch, alles weitere wie Umwandeln und Bereitstellung des Videos übernimmt das Video-Portal. Die Einbindung in die eigene Webseite erfolgt durch einen Embed-Code, den man lediglich kopieren und an der gewünschten Stelle einfügen muß. Da die Auslieferung und Technik direkt über das Portal abgewickelt wird, sind keine weiteren Anpassungsarbeiten an der eigenen Webseite erforderlich, mit dem Einfügen des Codes steht sofort das Video inklusive dem Player bereit.
Eine Auswahl bekannter Video-Portale:
- YouTube
- Sevenload
- MyVideo
- Vimeo
- Clipfish
- Blib.tv
- Viddler
- Vzaar
Vorteile bei der Nutzung von Videoportalen:
- Das Hochladen und Einbinden des Videos in die eigene Seite ist mit geringem Aufwand verbunden
- Man erhält zusätzliche Besucher über Youtube (Dabei sollten die wichtigsten Schlüsselbegriffe im Dateinamen und den Tags enthalten sein, in der Beschreibung sollte man noch die URL zu seiner Produktseite in Form von http://www.meinshop.de einfügen. Das „http://“ vor dem www ist deshalb wichtig, weil YouTube es nur so in einen klickbaren Link umwandeln kann)
- Zusätzliche Besucher über Suchmaschinen: Je häufiger das Video aufgerufen wird (da es extern eingebunden ist, zählen natürlich auch die Klicks von den Besuchern der eigenen Webseite), desto höher steigt es im Ranking bei Youtube und wird entsprechend weiter oben platziert. Zudem besteht sogar eine Chance, daß das Video über die Google-Suche gefunden wird, wenn Google zu einem Begriff auch Youtube-Videos anzeigt. Wann und nach welchen Regeln Google Videos anzeigt, ist bisher allerdings unbekannt.
Nachteile:
- Die Dateilänge ist auf 15 Minuten begrenzt (YouTube)
- Der Benutzer kommt über einen Klick auf das Video zu YouTube und verlässt dadurch die eigene Seite
- Das Aussehen kann nur geringfügig angepasst werden
Videos mit einem Klick gleichzeitig auf mehre Portale hochladen
Um Zeit zu sparen, kann man sein Video z.B. durch einen Dienstleister wie www.videocounter.com auch gleichzeitig auf mehrere Portale hochladen und dadurch mit relativ wenig Aufwand die Reichweite erhöhen.
Video-Portale speziell für Business-Videos:
http://www.businessworld.de/
http://www.anlami.de/
http://www.youedu.tv/
http://www.spezialistenportal.tv/