#62 | Hast du auch das Gefühl, Selbstgespräche zu führen?

Es ist kein schönes Gefühl mit anzusehen, dass sich zwar jede Menge Besucher auf der Webseite tummeln, aber niemand auf die Angebote reagiert (siehe auch letzter Spotlight, in dem ich Tools und Techniken für die Steigerung der Interaktivität und Konversionraten auf der Website vorgestellt habe).

Es kann wirklich frustrierend sein, wenn du aktiv versuchst, mit Menschen in Kontakt zu treten – durch Newsletter, Social Media oder andere Kanäle – und niemand interessiert sich dafür. Du schreibst einen Newsletter nach dem anderen, postest fleißig Inhalte für hunderte oder sogar tausende Abonnenten und Follower… und dann? Keine Reaktion. Keine Antworten. Man fühlt sich komplett ignoriert.

Aber das muss nicht so bleiben! Mit ein paar gezielten Strategien kannst du das ändern. In diesem Artikel findest du einige Tipps, wie du dein Publikum aktivieren und wieder echte Gespräche anstoßen kannst. Wenn du diese beherzigst und deinen Besuchern zusätzlich die Möglichkeit für eine schnelle und einfache Interaktion auf deinen Seiten bereitstellst, schaffst du dir damit eine sehr effektive Basis um mehr Anfragen und Buchungen für deine Angebote zu erhalten.

In diesem Artikel ...

Klares Ziel

Stelle Dir immer zuerst die Frage: Was will ich erreichen mit meinem Engagement?

  • Möchte ich ein neues Angebot bekannt machen?
  • Möchte ich mich/meine Person bekannter machen?
  • oder möchte ich vielleicht erst einmal eine Zielgruppe aufbauen?

Möglichst viele Follower oder Abonnenten zu gewinnen ist übrigens kein klares Ziel. Nicht die Masse macht’s, sondern die Klasse. Nur Menschen, die sich auch tatsächlich überdurchschnittlich für deine Inhalte/deine Person/deine Angebote interessieren, werden auch mit dir interagieren.

Wenn du schon eine große Zahl an Abonnenten und/oder Followern hast, aber viel zu wenig Feedback auf deine Inhalte bekommst, ist deine Zielgruppe nicht konkret genug. Und das liegt oft daran, dass du in der Vergangenheit keine klaren Ziele hattest beim Aufbau deiner Zielgruppe und du jetzt ein ganzes Sammelsurium an unterschiedlichen Zielgruppen in einer Liste oder auf einem Social-Media-Kanal gesammelt hast.

Konkrete Zielgruppe

Wenn du versuchst immer mit allen gleichzeitig ins Gespräch zu kommen, wird dir am Ende niemand zuhören, weil deine Inhalte auf Dauer für jeden einzelnen zu wenig relevant sind.

Es ist immer besser eine vielleicht kleinere, aber aktive Community zu haben als eine schweigende Masse. Reaktionen der Community sind nicht nur gut fürs Selbstvertrauen, sie werden auch von den Algorithmen der Plattformen belohnt, indem sie solche Inhalte, die nachweislich das Interesse der Zielgruppe geweckt haben, mit besserer Sichtbarkeit belohnen. Das gilt nicht nur für den aktuellen Post, sondern auch für zukünftige.

Natürlich kann man seine Inhalte nicht immer an die gesamte Community anpassen. Manche Dinge interessieren eben nicht jeden, sind aber für eine Minderheit umso interessanter. Dann sollte man es so einrichten, dass möglichst auch nur sie diese Inhalte zu sehen bekommen, indem man seine Community in konkretere Zielgruppen segmentiert.

Man muss nicht jeden Newsletter an alle Abonnenten verschicken. Zum Beispiel durch ein Quiz kann man schon vor der Anmeldung Abonnenten bestimmten Zielgruppen zuordnen. Man hat dann nicht mehr eine Newsletter-Liste, sondern mehrere, die man, wenn man will, auch wieder zusammenfassen kann, wenn man doch einmal an alle schreiben möchte. Die meisten Newsletter-Programme haben solche Funktionen.

Ein ganz einfaches Beispiel für die Segmentierung von Newsletter-Abonnenten ist eine Autoresponder-Serie für Menschen, die sich neu für den Newsletter angemeldet haben. Nur diese bekommen nach der Anmeldung im Abstand von ein paar Tagen automatisch einige Willkommens-E-Mails, in dem man einige kostenlose Tipps gibt oder zum Beispiel sein Angebot erklärt oder auch zeigt, wie bestimmte Funktionen zum Beispiel im Mitgliederbereich funktionieren. Alle anderen Abonnenten werden nicht noch einmal “belästigt”.

Auch auf den Social-Media-Plattformen kann man wählen, an wen bestimmte Posts verschickt werden.

Zuhören

Wer interessante Inhalte zu einem Gespräch beitragen möchte, muss seinem Gesprächspartner zuhören und auch auf dessen Anliegen eingehen zu können. Sonst wird das Gespräch schnell zum Selbstgespräch. Und wer hört schon gerne Menschen zu, die nur von sich reden?

Wie im “echten Leben” gehört es auch im Internet zum Zuhören, dass man selbst Fragen stellt und natürlich die Fragen des anderen beantwortet. Niemand schreibt einen zweiten netten und konstruktiven Kommentar, wenn er auf den ersten schon keine Antwort bekommen hat. Sieht man aber, dass die Fragen anderer zeitnah beantwortet werden, ist man selbst auch eher bereit, sich einzubringen.

Und noch einen unschlagbaren Vorteil hat aktives Zuhören: Es gibt keine bessere Möglichkeit, mit seiner Zielgruppe in einen schnellen Gedankenaustausch zu kommen, als das persönliche Gespräch. Zur Not eben auch per Mail oder Chat. Einfacher kann man seine Zielgruppe gar nicht kennenlernen!

Richtige Strategie

Die richtige Strategie oder überhaupt erst einmal eine, ist die Basis für alles. Was willst du auf welche Weise für welche Menschen erreichen?

Ziel und Zielgruppe bestimmen die Strategie.

  • Welche Interessen hat meine Zielgruppe?
  • Was möchte ich aktuell erreichen?
  • Wie spreche ich meine Zielgruppe am besten an?

Wenn man sich keine Gedanken darüber macht, bekommt man keine Richtung, keine Regelmäßigkeit und keine Nachhaltigkeit in die eigenen Aktivitäten. Heute mal dies, morgen mal das und ein paar Wochen lang mal gar nichts, langweilt und verwirrt die Menschen, weil sie keinen rechten Sinn und Plan darin sehen. Wenn die Abonnenten und/oder Follower nicht erwarten, zumindest fast immer etwas Brauchbares zu erhalten, sind sie, über kurz oder lang, über alle Berge.

Mehr dazu im Kurs: https://member.internetunternehmerakademie.de/kurse/analyse-positionierung/

Der Rote Faden

Eine Strategie exklusiv für Social-Media verpufft spätestens dann, wenn der potenzielle, mit so viel sozialen Aufwand umworbene Interessent den Kanal oder die Plattform wechselt und sich/dich dort nicht wiederfindet. Die beste Social-Media-Strategie scheitert gnadenlos an einer langweiligen Landingpage. Das tollste Youtube-Video versandet komplett in der Textwüste der total veralteten Webseite. Wenn es keine alle Inhalte, Plattformen und Kommunikationskanäle verbindende Marketing-Strategie gibt, in der alles ineinandergreift und darauf ausgerichtet ist, Vertrauen aufzubauen und zu verstärken, die eigene Persönlichkeit darzustellen und dich als kompetenten Partner zu etablieren, sind am Ende alle noch so guten Bemühungen an der einen oder anderen Stelle umsonst!

Flexibel bleiben

Wenn etwas einmal gut läuft, heißt das nicht, dass es immer so weitergeht. Gerade in den sozialen Medien ist man schneller “out” als man gucken kann, wenn man sich nicht an den Trends orientiert. Das bedeutet nicht, dass man auf jeden aufspringen muss, mit dem Risiko sich erst recht lächerlich zu machen. Auch ein Trend muss zu einem selbst und der eigenen Zielgruppe passen! Manchmal wird es von der Community sogar als wohltuend empfunden, wenn man etwas nicht macht, was gerade alle anderen tun, aber es ist wichtig flexibel zu bleiben für neue Funktionen und Optionen.

Oft sind es Dinge, von denen man gar nicht erwartet, dass sie “performen”, die dann plötzlich “durch die Decke” gehn, weil man unvermutet eine “Nerv” bei der Zielgruppe getroffen hat Aber nur, indem man ausprobiert und analysiert, was funktioniert und was nicht, bekommt man mit der Zeit ein solides Gefühl für seine Zielgruppe und kann sich und seine Angebote immer weiter verbessern – und die Chance auf einen Treffer deutlich erhöhen!

Kontrollieren

Alles immer beim Alten zu lassen, funktioniert nicht. Ständig alles über den Haufen zu werfen, aber auch nicht. Wenn man immer nur schaut, was am Ende herauskommt, aber nicht wirklich weiß, was ganz konkret gut und was weniger gut gelaufen ist, wird man den eigentlichen Problemen immer nur hinterher laufen und muss zwangsläufig dem Zufall vertrauen.

Niemand kann vorher genau sagen, was am besten funktioniert. Deshalb ist es so wichtig, sich alle Maßnahmen genau anzuschauen, ob sie erfolgreich waren/sind oder nicht. Dabei spielt es erst einmal keine Rolle, ob etwas erfolgreich war. Auch aus einer Pleite kann man zumindest lernen, dass es so aktuell nicht funktioniert. Dann lässt man’s oder optimiert es.

(Ein)Planen

Alle guten Tipps und Ratschläge funktionieren nur, wenn man sie regelmäßig und dauerhaft umsetzt. Menschen merken auch im Internet schnell, wenn jemand nur halbherzig bei der Sache ist. Deshalb sind zwei Dinge so wichtig:

  • regelmäßig relevanten Content veröffentlichen
  • zeitnah mit der Community interagieren

Dann klappt’s auch mit der Community.