#60 | Checkliste Seriösität für Business-Coaches

Hat der Begriff “Coach” eine Aussagekraft?

Klares Nein!

Jeder kann sich Coach nennen. Der Begriff “Coach” ist nirgendwo eindeutig definiert. Es ist nirgendwo geregelt, welche Voraussetzungen ein Mensch erfüllen muss, um sich “Coach” nennen zu dürfen. Er muss kein Wissen nachweisen, zum Beispiel durch eine Ausbildung inklusive Abschlussprüfung.

Woran erkennt man einen guten Coach?

Ein Mensch benötigt zwingend zwei Sachen, um sich Coach zu nennen: Wissen und Erfahrung

  1. Wissen

Grundvoraussetzung für einen Coach ist ein überdurchschnittliches Wissen auf seinem Beratungsgebiet. Eine entsprechende Ausbildung ist ein gutes Fundament, aber auch durch eine langjährige Tätigkeit in der Branche kann man sich entsprechendes Wissen aneignen.

  1. Erfahrung

Ein Coach muss absolut überdurchschnittliches Wissen auf seinem Gebiet haben. Er soll kein Theoriewissen vermitteln, sondern in, meist eher komplizierten, Praxissituationen helfen. Dazu benötigt er aber auch langjährige Praxiserfahrung.

Aber vor allem muss er Erfahrung im Umgang mit besonderen Situationen haben. Wenn alles gut läuft, suchen sich die wenigsten Menschen einen Coach. Meist kommt er erst zum Einsatz, wenn etwas richtig schief oder einfach überhaupt nicht läuft. In solchen Fällen kommt man mit 08/15-Wissen aus einer Coaching-Ausbildung nicht weiter.

Jemand, der ein Psychologie-Studium erfolgreich abgeschlossen hat, kann als Psychologe arbeiten aber höchstens Studenten coachen (im Studieren hat er ja Erfahrung) aber keine anderen Psychologen (weil er als Psychologe eben noch keine Erfahrung hat).

Genau so kann jemand, der eine Online-Marketing-Ausbildung gemacht hat, vielleicht einen Auszubildenden coachen, aber ist noch lange kein Online-Marketing-Coach. Coaching kann man nicht mit einem Coaching lernen!

Theorie = Wissen

Praxis = Erfahrung

Wissen + Erfahrung = Coach

Wie erkenne ich, ob ein Coach Wissen hat?

Auf einer Webseite oder in einem Gespräch kann jeder alles behaupten, aber, wenn man solche Aussagen kritisch hinterfragt, kann man schon erkennen, wie viel Substanz dahinter steckt.

Wie erkenne ich, ob ein Coach Erfahrung hat?

Hier gilt wieder das Gleiche: Behaupten kann man alles. Da man Erfahrung nur mit der Zeit erlangen kann, ist ein wichtiges Indiz für ihr mögliches Vorhandensein natürlich die Zeit, die ein Coach in seiner Branche tätig ist. Ein paar Monate oder ein, zwei Jahre sind bei einem Business-Coach dafür zu wenig. Natürlich fängt auch jeder Coach einmal an, aber es zählt eben auch die Erfahrung, die er vor seiner Coachingtätigkeit gesammelt haben muss.

Jeder seriöse Coach hat einen beruflichen Lebenslauf!

  • Wo und wann hat er angefangen?
  • Welche Ausbildungen hat er?
  • Bei wem hat er gearbeitet?
  • Wie und wann hat er sich weitergebildet?
  • Seit wann arbeitet er als Coach?

Dieser Lebenslauf sollte mindestens fünf, besser zehn Jahre umfassen.

Natürlich kann man auch einen Lebenslauf fälschen, aber wenn man sich als Kunde gut vorbereitet hat, kann man im Erstgespräch ein paar Angaben “abklopfen”. Vielleicht weil man jemanden kennt, der mal in derselben Stadt gewohnt oder ähnliche Erfahrungen gemacht hat. usw.

Was sagen Kundenmeinungen aus?

Wie jeden Text, kann man auch Kundenmeinungen selbst verfassen. Deshalb gilt, wie für Kundenmeinungen allgemein: Je detaillierter und themenbezogener sie sind, desto glaubwürdiger sind sie. Übertriebene Lobpreisungen und allgemeine Floskeln sollten einen stutzig werden lassen.

Manchmal werden Namen von Unternehmen genannt oder diese sogar verlinkt. Dann kann man sich diese einmal genauer anschauen.

Besonders hellhörig sollte werden, wenn ein Coach mit tausenden zufriedenen Kunden wirbt, aber nur wenige Kundenmeinungen vorweisen kann und/oder sich darunter keine einzige konkrete oder zumindest ein wenig kritische Meinung befindet.

Sagen Zertifikate, Diplome, Sieger, etc. etwas aus?

Klare Antwort: Vielleicht.

Es kommt immer darauf an, wie diese Nachweise erworben werden. Manche kann man kaufen, für andere muss man lediglich irgendeinen Kurs (ohne Prüfung) absolviert haben oder man macht sie sich einfach selbst.

Muss man dagegen eine solide Ausbildung inklusive Prüfung absolvieren und/oder werden diese Nachweise von seriösen Branchenverbänden an ihre Mitglieder vergeben, haben sie eine echte Aussagekraft.

Das kann man herausfinden, wenn man recherchiert, wie und von wem solche Nachweise vergeben werden. Natürlich besteht immer noch die Gefahr, dass solche an sich seriösen Nachweise einfach gefälscht oder unberechtigt benutzt werden. Um das zu prüfen, kontaktiert man den “Herausgeber”.

Was ist besser: Billig oder teuer?

Sagen der Preis bzw. der Stundenlohn etwas über die Qualität des Coaches?

Ganz klare Antwort: Leider nein!

Eine Stunde Coaching kostet von 100 Euro aufwärts, aber kann auch schon mal in die Tausende gehen.

Hier einmal eine kleine Beispielrechnung:

Eine Stunde Coaching kostet den Kunden 100 Euro.

Dazu kommt, dass seriöse Coaches einen Kundentermin auch vor- und nachbereiten. Es kommen zu dem eigentlichen Gespräch noch immer mindestens eine Stunde Vorbereitung und mindestens 30 Minuten Nachbereitung hinzu. Dann sind wir schon bei einem Stundenlohn von nur noch 40 Euro.

Die allermeisten Coaches sind Selbstständige, haben Ausgaben und müssen Steuern zahlen. Noch mal die Hälfte weg, macht 20 Euro Nettoverdienst für eine Stunde Coaching.

Für 2000 Euro netto im Monat muss ein Coach also 100 Coaching-Termine absolvieren. Das sind ungefähr 25 pro Woche bzw. 5 am Tag.

Rechnet man für eine “offizielle” Coaching-Stunde einen Arbeitsaufwand von 2,5 Stunden, wäre das ein Arbeitstag von 12,5 Stunden fünfmal die Woche.

Trotzdem werden die meisten Coaches nicht in Gefahr laufen sich zu überfordern, denn man muss es erst einmal schaffen, 100 Coaching-Kunden dauerhaft an sich zu binden.

Dazu muss man bekannt werden, also Werbung machen. Zieht man auch noch die anfallenden Werbekosten von den Einnahmen ab, sind mit dem Preis von 100 Euro pro Coachingstunde auch nur 20 Euro Stundenlohn unerreichbar. Da nähert man sich dem Mindestlohn!

Deshalb sind Stundenlöhne von 200 bis 300 Euro kein Wucher, sondern nötig, um als Coach ein solides Einkommen zu erzielen. Das rechtfertigt absolut noch nicht 1000 Euro oder mehr für ein einfaches Business-Coaching zu verlangen. Dafür muss ein Coach schon ein echter Spezialist sein.

Aber Vorsicht! Achten Sie darauf, mit wem Sie die vereinbarten Coaching-Termine wirklich absolvieren. Mit dem Coach selbst oder einem Mitarbeiter. Für ein 1 zu 1 Gespräch mit dem Experten selbst sind 200 oder 300 Euro gerechtfertigt, für ein Gespräch mit dem Praktikanten aber deutlich überzogen.

Absolute Warnzeichen!

Versprechungen!

Seriöse Coaches besprechen bei den ersten Terminen gemeinsam Ziele und auch Inhalte des Coachings. Der Coach richtet sich dabei nach den Bedürfnissen des Kunden und nicht nach seinen eigenen finanziellen Interessen.

Ein seriöser Coach kann und wird keine konkreten finanziellen Versprechungen machen!

Weil das gar nicht möglich ist.

Natürlich kann und sollte man sich im Erstgespräch darüber austauschen welche finanziellen Möglichkeiten und Perspektiven der Coach kurz-, mittel – und langfristig sieht, aber ob oder wann diese tatsächlich erreicht werden, hängt von so vielen Faktoren ab, dass man unmöglich eine Garantie oder ähnliche Versprechungen abgeben kann.

Wenn ein Coach von vornherein allen seinen potenziellen Kunden vier- oder gar fünfstellige Einnahmen im Monat verspricht, nur, weil er sie selbst erzielt (oder so tut als ob), ist dies unseriös.

Druck!

Auch bei Coaching-Angeboten kann es zeitlich limitierte Rabatte geben oder es ist nur eine bestimmte Anzahl an Plätzen verfügbar, aber einen potenziellen Kunden schon während des Erstgesprächs unter Kaufdruck zu setzen, ist absolut unseriös!

Gleiches gilt, wenn die Euphorie eines potenziellen Kunden während des Erstgesprächs ausgenutzt wird und er dabei suggestiv in einen Vertrag hinein gedrängt wird. Es soll sogar Anbieter geben, die ihre Kunden dazu bringen, noch während des Erstgesprächs ein Onlinekonto inkl. Dispo bzw. Kreditkarte zu eröffnen, um das überteuerte Coaching mal eben auf Ratenzahlung zu buchen!

Ein seriöser Coach lässt dem Kunden Zeit, das Angebot anzunehmen.

Deshalb: Niemals direkt während des Erstgespräches irgendetwas abschließen!

Der Alleskönner

Egal, welches Problem man im Erstgespräch anspricht: Der Coach hat die perfekte Lösung. Er verspricht Dir das Blaue vom Himmel herunter, nur um den Auftrag zu bekommen.

Ein solches Erstgespräch kann sich supertoll anfühlen. Endlich versteht jemand die eigenen Probleme und hat auch noch die perfekte Lösung parat. Es hört sich so einfach an – und schon sitzt man in einer emotionalen Falle. (Siehe oben)

Nicht immer steckt ein betrügerischer Vorsatz dahinter. Oft ist es auch einfach ein Coach, der verzweifelt um jeden einzelnen Kunden buhlt. Je mehr “Coaches” auf den Markt drängen, desto häufiger ist das der Fall.

Deshalb gilt auch hier: Was zu schön ist, um wahr zu sein, ist nicht wahr!

Der Erfahrene

Vorsicht, wenn der Coach immer wieder sich selbst, seine eigene “Geschichte”, die eigene “Leistung” massiv in den Vordergrund spielt.

Hier besteht die Gefahr, dass der Coach seine eigenen Erfahrungen einfach eins zu eins auf den Kunden überträgt, vielleicht so ein Problem erst aufbaut, wo gar keines, bzw. ein ganz anderes Problem ist.

Will man Teil eines anderen Problems sein oder sein eigenes Problem mit professioneller, neutraler Unterstützung lösen?

Natürlich kann es hilfreich sein, wenn ein Coach “aus Erfahrung spricht”, aber das allein reicht nicht. Auch hier müssen überdurchschnittliches Wissen und, neben den eigenen, auch Erfahrungen mit anderen Menschen vorhanden sein. Nur, weil man sich selbst geholfen hat, kann man nicht automatisch auch anderen helfen!

Der Unkonkrete

Viele Menschen versuchen, von fehlendem Wissen durch den ausgiebigen Gebrauch allgemeine Floskeln und Weisheiten abzulenken. Das ist in der Coaching-Szene nicht anders, weil es so leicht ist, sich als Coach zu bezeichnen und man Erfahrung und Kompetenz nirgendwo nachweisen muss.

Wird man von einem Coach auf der Webseite, im Video oder im Erstgespräch minutenlang mit Plattitüden abgebügelt, sollte man der Sache selbst auf den Grund gehen und nach konkreten Fakten wie Ausbildung, Erfahrung, Kundenbeispielen und Ähnlichem suchen bzw. fragen. In vielen Fällen wird man statt einer konkreten Antwort nur noch mehr leere Phrasen finden.

Ein solche Faktenvermeidung funktioniert übrigens auch im Gegenteil: Wenn man von einem “Experten” mit vermeintlichen Faktenwissen in Form von Fach- und Fremdwörtern, Business-Speech oder verquerem Denglisch nur so überschüttet wird, kann man davon ausgehen, dass hier jemand versucht sein fehlendes Wissen hinter einem Haufen Banalitäten zu verbergen.

Ein seriöser Coach geht im Gespräch mit detaillierten Fragen auf die vom Kunden geschilderten Probleme ein und gibt bezogen auf das konkrete Projekt des Kunden individuelle Antworten.

Spätestens auf der Webseite des Coaches findet man konkrete, nachvollziehbare Angaben dazu, woher er sein Wissen (Ausbildung, Studium, langjährige Tätigkeit, etc.) und seine Erfahrung (langjährige Tätigkeit, Kundenbeispiele, etc.) hat.

Stichwort: Mindset-Coaching.

“Du musst nur ganz fest an dies und das glauben und schon passiert es!”

Ja, wenn es denn so einfach wäre! Mal eben mal das Mindset ändern und schon läuft der Laden, ist eine Illusion. Am dreistesten finde ich die immer gleiche Ausrede des Mindset-Gurus, wenn es beim Kunden dann doch nicht so richtig zündet: “Du hast eben nicht das richtige Mindset!”

Abgesehen vom, meist nicht unerheblichen finanziellen Verlust, eine solche Abfuhr kann das ja eh schon angeknackste Mindset eines Menschen völlig ruinieren.

Wenn Du das Wort Mindset-Coaching hörst, werde sofort hellhörig. Natürlich sind die richtige Einstellung und eine unternehmerische Denkweise Grundvoraussetzungen für unternehmerischen Erfolg, aber absolut nicht die einzigen. Ein Mindset-Coaching ist vielleicht Teil des Ganzen und es passiert beim Business-Coaching oft ganz unbemerkt fast nebenbei, niemals aber ist es der einzige Sinn und Zweck eines Coachings. Ein noch so perfektes Mindset nützt nichts, wenn man nicht das passende Business dazu hat.

Wenn es ums Geschäft geht, muss man zwangsläufig auch über Geld und die Einstellung dazu reden. (Meist übrigens, indem man als Coach überzogene Erwartungen des Kunden ein wenig herunterschraubt.)

Viel effektiver als an imaginären “Soft skills” herumzudoktern, ist es, gerade am Anfang eines Coachings schnell kleinere praktische Erfolge zu erzielen. Das stärkt die Motivation und das Selbstvertrauen ungemein und weckt damit den Ehrgeiz mehr zu erreichen. Dann ändert sich das Mindset wie von selbst!

Die eine Lösung!

Das vermeintliche Gegenteil von dem Coach, der alles kann, ist der mit der einen absoluten Weisheit. Er, und nur er, hat die eine (natürlich seine), absolute Lösung für alle Probleme, anwendbar für sämtliche Kunden, egal, woher sie kommen.

Solche Versprechungen klingen verlockend, vor allem, weil diese fast immer mit einer unglaublichen Überzeugung vorgetragen werden, aber es ist meist nichts anderes als irgendein billiges 08/15-Marketing-Geschwafel oder, und dann wird es gefährlich, eine Art Schneeballsystem, indem dem Kunden beigebracht wird, den gleichen 08/15-Unsinn anderen Menschen aufzuschwatzen.

Es wird überhaupt nicht auf den Kunden, seine Voraussetzungen und Bedürfnisse eingegangen. Deshalb: Hände weg davon!

Der Dominator

Coaching findet auf Augenhöhe statt. Der Coach und sein Kunde sind gleichberechtigte Partner. Es gibt keinen Bestimmer und keinen Befehlsempfänger. Ein seriöser Coach wird niemals versuchen, dem Kunden sein „Konzept“ aufzudrängen. Er agiert nicht von oben herab, lässt Zweifel und abweichende Meinungen zu.

Und: Ein seriöser Coach akzeptiert auch ein „Nein“ des Kunden.

Beispiel:

Oft rate ich meinen Business-Kunden ein kleines Vorstellungs-Video von sich bzw. Ihrer Firma zu drehen, weil man so die Person(en) hinter dem Business besser vorstellen kann als in einem reinen Über-mich/uns-Text auf der Webseite. So schafft man deutlich schneller mehr Vertrauen bei potenziellen Kunden/Käufern.

Einige meiner Coaching-Kunden möchten aber nicht vor der Kamera auftreten. Das akzeptiere ich natürlich und wir suchen zusammen andere Lösungen die Webseite „persönlicher“ zu gestalten. Das ist dann vielleicht nicht ganz so effektiv wie ein Video, aber im Endeffekt muss sich der Kunde mit unseren Lösungen identifizieren und sich wohlfühlen. Es ist ja schließlich sein Geschäft.

Und manchmal dann, wenn wir die Webseite und/oder das Angebot erst einmal so richtig in Form gebracht haben, sind einige der Kunden dann plötzlich auch bereit für ein Video, weil sie endlich selbstbewusst hinter ihrem Angebot, also vor der Kamera, stehen können.

Der Unerreichbare

Viele Coaches vermarkten sich und ihre Persönlichkeit sehr laut und deutlich, das komplette Marketing ist auf sie als Hauptperson selbst ausgerichtet, aber wenn es gut läuft, bekommt man den Coach selbst im Verlauf des Coachings, wenn überhaupt, höchstens ein einziges Mal ans Mikrofon/Telefon. Den Rest erledigen Assistentinnen, Sekretärinnen und/oder Praktikantinnen und/oder man wird abgespeist mit abgespeicherten Videos oder Podcasts.

Das ist besonders ärgerlich, wenn man im guten Glauben, viel hochwertige Zeit mit einem bekannten Experten zu verbringen, sehr viel Geld investiert hat, um dann doch immer an den Hausmeister zu geraten.

Deshalb lohnt es sich, sich vor dem Kauf die Beschreibung des Coachingablaufs genau anzusehen. Mit wem finden die Termine wirklich statt? Wer ist der Ansprechpartner? Und, wenn ja, mit wie vielen Teilnehmern finden die wöchentlichen oder monatlichen Chef-Calls tatsächlich statt?

Massenabfertigung

Wie schon angedeutet: Bei einem Coaching ist es, wenn nicht ausdrücklich ein 1:1 Coaching vereinbart ist, nicht unüblich, Calls und Termine in Gruppenstärke abzuhalten. Das kann Sinn und sogar Spaß machen, wenn man mit anderen Gleichgesinnten in Kontakt kommt. Aber wenn die übliche Teilnehmerzahl hohe zwei oder gar dreistellige Werte erreicht, sinkt proportional der Wert für jeden einzelnen Teilnehmer. Die Chance aus solchen Massencalls etwas persönlich Brauchbares herauszuhören ist nahe Null.

Ausstiegsklausel?

Merken Coach und/oder Kunde erst während des Coachings, dass sie bzw. die Konzepte nicht so richtig zusammenpassen, sollte das angesprochen werden und, wenn man partout nicht zusammen finden kann, sollte man das Coaching beenden (können.)

Auch, wenn Verträge oft über mehrere Monate oder ein ganzes Jahr abgeschlossen werden, sollte es immer eine Möglichkeit geben, die Zusammenarbeit vorzeitig und einvernehmlich beenden zu können.

Das ist übrigens eine gute Frage beim Erstgespräch: „Kann ich als Kunde das Coaching auch vorzeitig beenden, wenn ich merke, dass es nicht passt?“

Ein seriöser Coach wird darauf immer antworten: „Selbstverständlich!“, denn es macht ja keinen Sinn jemanden gegen seinen Willen coachen zu wollen.

Drückt der Gesprächspartner sich um eine klare Antwort herum, versucht das Thema zu wechseln oder ist nicht bereit, eine solche Möglichkeit schriftlich zu bestätigen, ist dies ein schlechtes Zeichen.

Gerade im B2B-Bereich ist es sehr manchmal sehr schwer, aus einem Coaching-Vertrag herauszukommen, selbst wenn klar ersichtlich ist, dass eine Zusammenarbeit keinen Sinn (mehr) macht, weil sich herausstellt, dass man nicht die gleichen Erwartungen und Ziele hat, der Coach seine Versprechungen nicht hält oder einfach inkompetent ist.