#19 | Was tun in schweren Zeiten?

Schwere Zeiten für viele Unternehmer.

Ich werde von meinen Kunden in letzter Zeit häufig gefragt, was ich ihnen in diesen Zeiten raten würde: Soll man ins Geschäft investieren, soll man sein Geld zusammenhalten – und manche fragen sich auch: Soll man vielleicht ganz aufhören (und sich einen “sicheren” Job suchen)?

Eine generelle Antwort gibt es natürlich nicht:

  • Manche Branche boomt, da kann (und muss) man investieren.
  • Manche Branche ist aktuell im Winter-Lockdown-Schlaf und wacht wieder auf, wenn im Frühling die Maßnahmen gelockert werden.
  • Und für manche Branche wird es ein böses Erwachen geben.

Was kann man als Internet-Unternehmer in der aktuellen Situation machen?

Grundsätzlich aber würde ich jedem Internet-Unternehmer empfehlen, sich einmal Zeit zu nehmen um seine Geschäftsidee und -strategie gründlich zu überdenken.

Die Pandemie hat Auswirkungen auf alle Lebensbereiche. Sie hat unser aller Leben verändert, nicht nur für den Moment, sondern dauerhaft! Wir werden in Zukunft anders denken über Ziele, Wünsche, Träume, Trauer, Glück. Notwendiges und Überflüssiges. Alltag und Luxus. Arbeit und Freizeit. Das hinterlässt Spuren.

Wir als Internet-Unternehmer müssen uns darauf einstellen, uns und unser Geschäftsmodell hinterfragen. Passt es noch zu den zukünftigen Bedürfnissen unserer Kunden? Liefern wir Antworten und Lösungen auf die zukünftigen Probleme – oder noch auf die längst vergangener Zeiten?

Es geht dabei nicht darum alles auf den Kopf zu stellen. Die Menschen werden sich nach der Pandemie nicht komplett anders benehmen, ihre Wünsche und Sorgen werden ähnlich sein aber sie werden sie anders empfinden.

Für die jüngeren war (und ist) die Pandemie ein Schock. Sie konnten sich nicht vorstellen, dass sich ihr gewohntes Leben in so kurzer Zeit so sehr verändern könnte. Die älteren, die vielleicht noch den Krieg, die Nachkriegszeit oder bestimmt den Mauerfall erlebt haben, wissen, dass sich Dinge fast über Nacht ändern können, zum Guten oder Bösen. Dieses Wissen ist jetzt in den Köpfen von uns allen und es wird ein Stück weit unser zukünftiges Denken beeinflussen.

Viele haben im Lockdown erlebt, wie schön es sein kann, wenn sich das Leben ein wenig entschleunigt. Andere erlebten das genaue Gegenteil: Wie einsam und trostlos das Leben sein kann ohne soziale Kontakte. Manch einer hat die Zeit genutzt und sich (endlich) getrennt von altem “Gerümpel”. Einem anderen gibt genau dieses “Gerümpel” ein Gefühl von Vertrautheit und Verlässlichkeit. Uns allen ist ein Stück gefühlte Sicherheit abhanden gekommen.

Die Welt um uns herum ändert sich. Darauf müssen wir als Internet-Unternehmer reagieren. Auch wenn unser Business gerade vielleicht gut läuft. Denn andere werden es tun!

Jetzt ist es Zeit sein Business einmal komplett zu durchleuchten:

  • Liege ich eigentlich noch auf  der “richtigen Wellenlänge” mit meinen Kunden?
  • Verstehe ich deren aktuelle Situation?
  • Kenne ich ihre aktuellen Probleme?
  • Biete ich (noch) die richtigen Lösungen?

Man muss überprüfen, ob die eigene Marketingstrategie noch funktioniert, der “Rote Faden” nicht an irgendeiner Stelle eingerissen ist.

  • Hole ich die Interessenten an der richtigen Stelle ab?
  • Habe ich noch die richtige Marketingbotschaft?
  • Habe ich noch die richtigen Argumente?

Darauf muss man seine gesamte Customer-Journey hinterfragen:

  • Wie laufen meine Werbeanzeigen?
  • Wie effektiv ist meine Landingpage?
  • Was macht meine Verkaufsseite?
  • Wie sieht der Autoresponder aus?
  • Wie aktuell wirken meine Inhalte?

Zwei Dinge sind bei dieser “Inventur” besonders wichtig:

Der Blick von Aussen:

Man kann nicht verhindern, dass man mit der Zeit bestimmte Schemata und Denkmuster entwickelt, sich auf eingefahrenen Wegen bewegt und für manche Sachen einfach “betriebsblind” wird. Brechen Sie aus aus dieser Routine und schlüpfen Sie in die Rolle Ihrer Kunden. Wie wirkt mein Angebot jetzt (in dieser Zeit) auf sie? Wenn es Ihnen selbst schwer fällt, bitten Sie jemand anderen. Manchmal bekommt man so sehr erhellende Einblicke in sein eigenes Business!

Und die richtige Reihenfolge:

Fangen Sie beim “Von-draußen-hereinschauen” immer mit dem ersten Blick an, den Ihr Kunde von Ihrem Angebot erhascht und folgen Sie dann seinen Augen, vom ersten Kontakt bis zur Verkaufsseite. Nur so merken Sie, wenn der “Rote Faden” an einer Stelle vielleicht eingeklemmt oder bereits gerissen ist.

Hier einmal ein kleines Beispiel, wie wir es machen:  

Für uns hat sich dabei unser 5-Stufen-Masterplan als sehr nützlich erwiesen. Er wurde ja eigentlich dazu entwickelt, Internet-Unternehmern ein Werkzeug in die Hand zu geben, mit dem sie ein neues Business planen, aufbauen und optimieren können. Aber er eignet sich auch hervorragend dafür ein bestehendes Business auf Aktualität zu checken. (Klicken Sie rechts auf die Grafik zum Download des Masterplan).

Die entscheidende Grundlage ist, sich zuallererst Gedanken über seine aktuelle Zielgruppe zu machen:

  • Stimmt das alles, was ich mir vor ein paar Monaten (oder gar Jahren) überlegt haben, heute eigentlich immer noch?
  • Tickt meine Zielgruppe tatsächlich noch so?
  • Habe ich in der Zwischenzeit nicht vielleicht meine Zielgruppe noch viel besser kennengelernt?
  • Welchen Einfluss hat die Pandemie auf das Denken, die Wünsche und Probleme meiner Zielgruppe? (siehe oben)

Oft empfehle ich meinen Kunden an dieser Stelle noch einmal eine komplett neue Zielgruppen-Analyse durchzuführen und die Ergebnisse dann mit der alten (wenn es denn eine gibt) zu vergleichen. Manchmal fallen einem dann sofort deutliche Unterschiede ins Auge und man weiß sofort, wo man etwas ändern, anpassen und optimieren sollte.

Diese neue Zielgruppen-Analyse ist dann der Ausgangspunkt für die nächsten Schritte.

Dabei gehen wir, wie gesagt, nach dem 5-Stufen-Masterplan vor:

  • Welche konkreten Angebote kann ich machen?
  • Wie wecke ich Interesse für mein Angebot?
  • Wie mache ich aus Interessenten Kunden?
  • Wie generiere ich viele Interessenten?
  • Wie optimiere und erweitere ich mein Business?

Sie merken, wir suchen dabei die komplette Customer Journey nach Optimierungspotential ab. Wir fangen, wenn Sie so wollen, noch einmal von ganz vorne an und überprüfen Schritt für Schritt:

  • Wo liegen wir noch richtig?
  • Wo müssen wir nachschärfen?
  • Und wo sind wir inzwischen komplett auf dem “falschen Dampfer”?

Dieses “komplett neu Denken” bedeutet aber nicht, dass man sein Angebot auch komplett neu aufbauen muss. Das Grundgerüst bleibt bestehen, es kommt mehr auf die Feinheiten an:

  • Sind Blogartikel, Werbeanzeigen, die Autoresponder-Serie noch aktuell?
  • Überzeugen die Kaufargumente auch jetzt noch?
  • Greift alles harmonisch ineinander?
  • Sprechen wir noch die Sprache unserer Zielgruppe?
  • und ganz wichtig: Lösen wir überhaupt noch die aktuellen Probleme unserer Zielgruppe?

Wenn man es so liest, hört es sich ziemlich abstrakt und theoretisch an. Nutzen Sie dazu einfach unseren 5-Stufen-Masterplan. Dieser führt sie Schritt für Schritt durch das Prozedere.

P.S.: Eine solche “externe Inventur” sollte man nicht nur in stürmischen Zeiten wie diesen machen, sondern mindestens einmal im Jahr, besser sogar alle sechs Monate. Das schärft den Blick fürs Business und vor allem auch immer wieder das Gefühl für die eigene Zielgruppe!